Stellenanzeigen als viraler Erfolg: Wer zuletzt lacht, lacht am ehrlichsten

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Stellengesuche für Taugenichtse, Bagga-Fohra, standhafte Kids und Leuchtturmwärter mit „Aufstiegschancen“

Stel­len Sie sich vor, jemand wür­de Sie als Tau­ge­nichts, Grant­ler und Nichts­kön­ner bezeich­nen und Ihnen einen 17er fürs Frei­bier als Bene­fit zum Gehalt anbie­ten. Zur Beloh­nung für die Mit­ar­beit in einem „total lang­wei­li­gen Möch­te-Gern-Unter­neh­men“, das von einem „plan­lo­sen“ und „inkom­pe­ten­ten“ Chef gelei­tet wird. Sie wären ver­mut­lich nicht begeis­tert, oder? Mit genau die­sen und wei­te­ren nicht sehr schmei­chel­haf­ten Wor­ten such­te im Febru­ar 2018 ein Eggen­fel­de­ner Brand­schutz­un­ter­neh­men nach neu­en Mit­ar­bei­tern. Erfolg­reich. Denn bin­nen weni­ger Stun­den mel­de­ten sich auf das Stel­len­ge­such der Fir­ma Kalz zahl­rei­che Bewer­ber, die die erfor­der­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on mit­brach­ten. Und das, obwohl das­sel­be Unter­neh­men zuvor mit kon­ven­tio­nel­len Aus­schrei­bun­gen ver­geb­lich nach neu­en Mit­ar­bei­tern gesucht hat­te. Am Ende einer unge­wöhn­li­chen Akti­on war die Stel­len­an­zei­ge nicht allein zum vira­len Hit mutiert. Der Fir­men­in­ha­ber konn­te auch trotz der wenig schmei­chel­haf­ten For­mu­lie­run­gen gleich drei neue und qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter einstellen.

Brauchen KMU virale Hits, um geeignete Bewerber zu finden?

Müs­sen klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men, die drin­gend Fach­kräf­te benö­ti­gen, also mitt­ler­wei­le auf pro­vo­kan­te vira­le Kam­pa­gnen set­zen, um sich gegen­über gro­ßen Mit­be­wer­bern im War for Talents durch­set­zen zu kön­nen? Immer­hin erreich­te es das Unter­neh­men Kalz, das die Anzei­ge schal­te­te, dass im Regio­nal­pro­gramm von Sat1, bei Focus online und sogar im Nor­den der Repu­blik über das unge­wöhn­lich for­mu­lier­te Gesuch berich­tet wur­de. Zudem wur­de die Anzei­ge in den sozia­len Medi­en flei­ßig geteilt. Aber für den Erfolg ent­schei­dend erscheint mir den­noch nicht die enor­me Reich­wei­te, die die Stel­len­an­zei­ge dadurch erzielte.Entscheidend war, dass der Text einen Nerv traf. Oder bes­ser gesagt ein Genervt­sein vie­ler Arbeit­su­chen­der, die die Wirk­lich­keit hin­ter den von Team- und Agen­tur­sprech über­bor­den­den Stel­len­an­zei­gen, die sonst so ver­öf­fent­licht wer­den, hinterfragen.

 Ent­schei­dend für den Erfolg der Anzei­ge war nicht die Gestal­tung oder die Reich­wei­te, die sie erziel­te. Ent­schei­dend war, dass sich hier jemand deut­lich von der Mas­se abhob. 

 

Was näm­lich auf den ers­ten Blick ein­fach nur zum Schrei­en komisch wirkt, erweist sich auf den zwei­ten und drit­ten Blick als gekonnt und kennt­nis­reich. Schließ­lich begin­nen die meis­ten Stel­len­an­zei­gen damit, dass das Unter­neh­men als außer­ge­wöhn­lich erfolg­reich (schnarch), füh­rend (dös) und glei­cher­ma­ßen tra­di­ti­ons­be­wusst wie inno­va­tiv (also irgend­wie pro­fil­los) dar­ge­stellt wird. Die Arbeit ist span­nend, die Tätig­kei­ten sind abwechs­lungs­reich, das Team ist ein­fach nur sym­pa­thisch und die Bezah­lung ist fürst­lich. Was sich wirk­lich dahin­ter ver­birgt, erfährt der Bewer­ber erst, wenn er zum Bewer­bungs­ge­spräch gela­den wird. Und das dürf­te für manch einen, der auf­grund der Aus­schrei­bung mit über­trie­ben hohen Erwar­tun­gen anreis­te, dann mit einer Ent­täu­schung enden. 

Virale Stellenanzeige: Brandschutz Kalz, Eggenfelden © Brandschutz Kalz — Jochen Kalz 

Die Zielgruppe gekonnt ansprechen

Die Stel­len­an­zei­ge aus dem Hau­se Kalz gibt zu ver­ste­hen, dass man sich der sonst übli­chen Vor­ge­hens­wei­se bewusst ist. Sie hält allen, die letzt­lich unrea­lis­ti­sche und zum Ein­schla­fen lang­wei­li­ge Anzei­gen­tex­te for­mu­lie­ren, den Spie­gel vor. Und defi­niert zwi­schen den Zei­len doch klar und deut­lich eine Ziel­grup­pe: Qua­li­fi­zier­te Bewer­ber, die wäh­rend der Stel­len­su­che ein kla­res Gespür dafür ent­wi­ckelt haben, was wahr ist an all den Lob­ge­sän­gen. Die­se dürf­te die Iro­nie, mit der man sich hier selbst aufs Korn nimmt, von Her­zen freu­en. End­lich mal kei­ne über­zo­ge­nen und alles ver­spre­chen­den Aus­sa­gen. End­lich mal einer, der mit einem Augen­zwin­kern dazu steht, nicht der gehei­me Welt­markt­füh­rer zu sein. Der weiß, dass er nicht alles zu bie­ten hat. Und der gera­de dadurch zu ver­ste­hen gibt, dass er sich mit sei­nem Unter­neh­men eben­so aus­ein­an­der­ge­setzt hat wie mit den Men­schen, die dar­in arbeiten.

Verständnis und Kenntnis für Menschen mit hoher fachlicher Begabung

Denn nicht allein die Lob­hu­de­lei­en ande­rer Unter­neh­men wer­den hier in ihr Gegen­teil ver­kehrt und bil­den somit beson­ders gut ab, was vie­le Stel­len­be­wer­ber nervt. Auch der inter­es­sier­te Bewer­ber selbst wird auf die Schip­pe genom­men. Der näm­lich wird als Per­son beschrie­ben, die sich „mit nichts aus­kennt, außer mit Elek­trik oder Mecha­nik“ und die bereit ist, selbst „für den Han­dys­trom zu tre­ten“. Gesucht wird ein lie­bens­wür­di­ger Grant­ler statt des ewi­gen Team­play­ers; ein Tau­ge­nichts, der auf sei­nem Gebiet etwas kann, statt eines Tau­send­sas­sas, der sich auf nichts wirk­lich ver­steht. Und genau damit wird sich manch ein poten­zi­el­ler Bewer­ber eben­falls iden­ti­fi­zie­ren können.

Sagen, was ist, statt übertriebene Hoffnungen zu wecken

Schließ­lich folgt der letz­te Streich – in der Stel­len­an­zei­ge wer­den die ent­schei­den­den Bene­fits genannt. Der Fir­men­wa­gen erweist sich als Bob­by-Car, die Kan­ti­ne als 17er fürs Frei­bier, der Schreib­tisch für den Innen­dienst steht im dunk­len Kel­ler. Der ein oder ande­re Stel­len­be­wer­ber wird auch das sicher schon erlebt haben, wenn­gleich auf nicht ganz so extre­me Wei­se. Wer sich dann trotz­dem bewirbt, der weiß: Hier wer­de ich nicht in einem anony­men Groß­kon­zern ver­sau­ern. Hier packt man an, wird gese­hen und hat tat­säch­lich noch Spaß dabei. Besucht er anschlie­ßend die Web­site des Unter­neh­mens, um mehr zu erfah­ren, wird er ange­nehm über­rascht sein. Der „Kel­ler“, in dem der Schreib­tisch für den Innen­dienst angeb­lich steht, ist so dun­kel nicht.  Im Gegen­teil: Schon die Web­site wirkt auf­ge­räumt, hell, klar struk­tu­riert. Geschäfts­lei­tung und Mit­ar­bei­ter stel­len sich mit Fotos vor und erzeu­gen einen sym­pa­thi­schen, ehr­li­chen und in sich stim­mi­gen Ein­druck.  Das Unter­neh­men wen­det sich also letzt­lich an Men­schen, die genau zu ihm pas­sen: Mit­ar­bei­ter, die sich ihrer Fähig­kei­ten bewusst sind, einen ehr­li­chen, freund­lich-humor­vol­len Umgang in einem fami­li­är geführ­ten Betrieb zu schät­zen wissen.

Was Ihre virale Stellenanzeige braucht: Aufmerksamkeit, Authentizität, Emotionalität

Ähn­li­che Reso­nanz wie die Anzei­ge vom Brand­schutz Kalz fan­den übri­gens Stel­len­an­zei­gen, die im schöns­ten Dia­lekt ver­fasst waren, auf die wir schon ein­mal ein­ge­gan­gen sind. Sie­he: „Kannst glei ofan­ga“ – Dia­lekt in Stel­len­an­zei­gen. Was an die­sen und wei­te­ren Anzei­gen über­zeugt, ist, dass sie

• für Auf­merk­sam­keit sorgen,
• glaub­haft wirken,
• Emo­tio­nen auslösen
• dar­auf ver­trau­en, dass der Bewer­ber etwas von sei­ner Arbeit versteht.

 Es reicht also nicht aus, ein­fach nur komisch sein zu wol­len, um die rich­ti­gen Bewer­ber auf sich auf­merk­sam zu machen. Eine Stel­len­an­zei­ge, wie Kalz und ande­re sie ver­öf­fent­licht haben, muss den „Nerv“ des Bewer­bers tref­fen und ihn inhalt­lich wie emo­tio­nal über­zeu­gen.   

Statt „Du bist der Größte“ und „wir sind die Besten“: miteinander füreinander

Dass es sich so ver­hält, zei­gen ande­re Bei­spie­le, die weni­ger wit­zig, aber mit einer ähn­li­chen Inten­ti­on ver­fasst wur­den. Bei­spiels­wei­se für den ehren­amt­li­chen Leucht­turm­wär­ter in Wre­men, dem man zwar kei­ne Bezah­lung, dafür aber gute „Auf­stiegs­chan­cen“ ver­spre­chen konn­te. Oder ein Video aus dem Land­kreis Cux­ha­ven, mit dem eine Gla­se­rei zwei Aus­zu­bil­den­de sucht. Gleich nach­dem eine Glas­schei­be mehr oder weni­ger film­reif zu Bruch gegan­gen ist, erklärt der Inha­ber der Gla­se­rei poten­zi­el­len Bewer­bern im schöns­ten nord­deut­schen Klar­text, was geht und was nicht. „Auf­ge­ben oder Abbre­chen der Aus­bil­dung, so nach dem Mot­to, die ande­ren sind schuld, sind kei­ne Opti­on!“ Dafür ver­spricht er ihnen aber auch, was Azu­bis und Stel­len­be­wer­ber heu­te viel­leicht nur noch sel­ten zu hören bekom­men. „Ich bin immer für dich da.“ Link zum Video auf Gla­se­rei-Sterzs Face­book-Sei­te (Sie wer­den zu Face­book wei­ter­ge­lei­tet!) – ja, bit­te wei­ter­lei­ten.

Und wie ist es um Ihre Strategie bei der Bewerbersuche bestellt?

Sind Sie kurz davor, auf­zu­ge­ben oder abzu­bre­chen? Dann emp­feh­le ich Ihnen eine ande­re Opti­on. Rufen Sie mich unter 0 99 05 — 707 85 80 an. Als erfah­re­ner Stel­len­an­zei­gen­spe­zia­list bin ich Ihnen gern bei der Gestal­tung und For­mu­lie­rung außer­ge­wöhn­li­cher Stel­len­an­zei­gen behilf­lich. Ganz ohne nega­ti­ve Dar­stel­lun­gen und Über­trei­bun­gen. Aber immer so, dass sich ein poten­zi­el­ler Bewer­ber direkt ange­spro­chen fühlt.

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Zuviel des Guten? Gibt es nicht. Las­sen Sie sich ein­fach bera­ten. Wer­den Sie jetzt aktiv. Qua­li­tät aus Begeis­te­rung, das ist mein Mot­to seit über 20 Jah­ren. Über­zeu­gen Sie sich selbst – rufen Sie jetzt an:
0 99 05 — 707 85 80, Bera­tung täg­lich von 8–20 Uhr.
Joa­chim Cili­ox, StellenanzeigenSpezialist.de
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